Lohnt sich eine Ausbildung zum Webdesigner noch in der Ära von künstlicher Intelligenz?

22. September 2024

Tim Paetzold, K. I.

Webdesign im Umbruch

Webdesign ist kein statisches Feld mehr. Künstliche Intelligenz revolutioniert, wie Websites konzipiert, gestaltet und umgesetzt werden. Während klassische Ausbildungswege weiterhin Grundlagen vermitteln, entscheidet heute der Umgang mit KI-Tools über die langfristigen Karrieremöglichkeiten. Dieser Artikel soll erschließen, ob die Ausbildung zum Webdesigner angesichts von K.I. überhaupt eine Zukunft hat und, wenn ja, wie eine sinnvolle Ausbildung darin aussehen kann.


Die brennende Frage: Hat Webdesign überhaupt noch Zukunft?

Dazu ein klares: Jein.

KI-Tools wie FramerWix ADI oder Dora AI erstellen binnen Minuten komplette Websites – doch das bedeutet nicht das Ende des Berufs. Stattdessen verschieben sich die Anforderungen aber radikal:

  • Was KI besser kann:
  • Templates generieren, Code-Boilerplates schreiben, repetitive Designaufgaben automatisieren.
  • Beispiel: Eine KI erstellt in 10 Sekunden ein Landingpage-Layout, für das ein Mensch früher 2 Stunden brauchte.

  • Was Menschen besser können:
  • Strategische Kreativität: Markenidentität entwickeln, Emotionen durch Design transportieren.
  • Komplexe Problemlösung: Individuelle Kundenbedürfnisse verstehen (z. B. Barrierefreiheit + Branding).
  • Ethik und Feintuning: KI-Entwürfe auf Vorurteile prüfen, Nutzerdaten verantwortungsvoll einsetzen.

Zwischenfazit:

Webdesigner, die sich auf Wertschöpfung jenseits von Templates konzentrieren, werden gebraucht – vielleicht sogar stärker als je zuvor. Wer jedoch weiterhin nur Standard-Layouts umsetzt, wird von KI-Tools und Billiganbietern verdrängt.


1. Ausbildung: Praxis trifft auf Automatisierung

Klassische Ausbildungsberufe:

  • Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung:
  • Traditionell: Erlernen von HTML, CSS, JavaScript und CMS wie WordPress.
  • KI-Relevanz: Zunehmend werden Code-Generatoren (z. B. GitHub Copilot) eingesetzt. Lehrpläne sollten daher Code-Review und KI-optimierte Entwicklung abdecken.
  • Mediengestalter Digital und Print:
  • Traditionell: UX/UI-Design, Adobe-Tools, Responsive Design.
  • KI-Relevanz: Tools wie Adobe Firefly oder Figma AI automatisieren Layouts – Auszubildende müssen lernen, KI-Entwürfe strategisch zu steuern.


Vor- und Nachteile:

✅ Plus: Früher Praxiseinstieg, gesichertes Gehalt, betriebliche KI-Tools kennenlernen.

❌ Minus: Lehrpläne hinken KI-Innovationen oft hinterher. Eigeninitiative nötig, um Tools

wie Webflow AI oder Uizard nachzuarbeiten.


Für wen geeignet?

  • Praktisch veranlagte Menschen, die KI als Hilfsmittel akzeptieren und sich parallel privat weiterbilden möchten.

2. Studium: Theorie + KI-Strategie

Studiengänge mit Zukunft:

  • Medieninformatik (B.Sc.):
  • Traditionell: Programmierung, Datenbanken, Mediendesign.
  • KI-Relevanz: Kurse zu Machine Learning BasicsKI-Ethik oder datengetriebenem Design werden immer häufiger angeboten.
  • Kommunikationsdesign (B.A.):
  • Traditionell: Typografie, Branding, User Research.
  • KI-Relevanz: Schwerpunkt auf Prompt-Engineering für Design-Tools (z. B. Stable Diffusion für Moodboards).


Top-Hochschulen mit KI-Bezug:

  • Hochschule der Medien Stuttgart: Lehrveranstaltungen zu „KI in der visuellen Kommunikation“.
  • TH Nürnberg: Praxisprojekte mit AI-Prototyping (z. B. Chatbot-Design).


Für wen geeignet?

  • Theoretisch interessierte Personen, die KI nicht nur nutzen, sondern aktiv in Designprozesse einbinden möchten.



3. Autodidakt: KI als Turbo für Quereinsteiger

Lernpfade mit KI-Fokus:

  • Grundlagen:
  • Kostenlose Kurse: Google UX Design Certificate (Coursera), freeCodeCamp (HTML/CSS).
  • KI-Tools parallel: Nutzen Sie ChatGPT, um Code zu erklären oder Design-Briefings zu generieren.
  • Spezialisierung:
  • UX/UI + KI: Kurse zu AI-Powered Prototyping (z. B. auf Udemy).
  • Frontend + KI: Lernen, wie Vercel v0 oder GPT-4 Code-Boilerplates erstellen.
  • Portfolio:
  • Zeigen Sie KI-gestützte Projekte wie: „Website-Relaunch mit Midjourney-Moodboards und AI-optimiertem CSS“.


Für wen geeignet?

  • Selbstdisziplinierte Quereinsteiger, die schnell in den Markt wollen und bereit sind, sich ständig an neue Tools anzupassen.

4. KI-Checkliste: Was muss ich können?

Unabhängig vom Ausbildungsweg sind diese Skills zukünftig wahrscheinlich unverzichtbar:

Traditionell

KI-Augmented

HTML/CSS

Code-Review von KI-Generiertem

Adobe XD/Figma

Prompt-Design für Tools wie Galileo AI

SEO-Grundlagen

KI-gestützte SEO-Tools (SurferSEOFrase)

Responsive Design

Automatisierte Tests mit BrowserStack AI


5. Karriereaussichten: Was KI nicht ersetzt

  • Jobs mit Zukunft:
  • UX-Psychologe: KI liefert Daten – Menschen interpretieren Emotionen.
  • KI-Trainer für Design-Tools: Individuelle Anpassung von KI-Modellen für Agenturen.
  • Ethical-Design-Berater: Sicherstellen, dass KI-Entwürfe inklusiv und DSGVO-konform sind.


  • Gehaltsentwicklung:
  • Ohne KI-Skills: 35.000–45.000 € (Einstieg) – Stagnationsrisiko.
  • Mit KI-Skills: 50.000–65.000 € (Einstieg), Senior-Rollen bis 85.000 €.

Fazit: Lohnt sich die Ausbildung zum Webdesigner noch?

  • Ja, weil eine fundierte Ausbildung Grundlagen vermittelt, die KI nicht ersetzt: Logisches Denken, Projektmanagement, Handwerkszeug wie HTML/CSS oder UX-Prinzipien sowie Soft-Skills.
  • Aber: Wer ausschließlich auf klassische Lehrinhalte setzt, wird abgehängt. Entscheidend ist, KI als Ergänzung zu begreifen.

Konkrete Empfehlungen:

  • Ausbildung + Selbststudium:
  • Kombinieren Sie die betriebliche Praxis mit Online-Kursen zu KI-Tools (z. B. Figma AIRelume).
  • Fragen Sie im Ausbildungsbetrieb aktiv nach KI-Projekten – etwa der Integration von ChatGPT in Content-Strategien.
  • Studium mit KI-Schwerpunkt:
  • Wählen Sie Hochschulen, die KI-Module anbieten (z. B. „Ethik der KI“ oder „Datengetriebenes Design“).
  • Nutzen Sie Semesterprojekte, um Tools wie Midjourney für Wireframes oder Uizard für Prototypen zu testen.
  • Quereinstieg mit Fokus auf Nischen:
  • Spezialisieren Sie sich früh auf Bereiche, wo Mensch und KI synergieren – z. B. Accessibility-Checks für KI-Layouts oder Prompt-Engineering für Markendesigns.

Die harte Wahrheit:

Eine rein handwerkliche Webdesign-Ausbildung ohne KI-Adaption wird immer weniger gefragt sein. Doch wer die Chancen der Automatisierung nutzt, kann mehr verdienen, kreativer arbeiten und komplexere Projekte stemmen als je zuvor.


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